REPRODUCTION / REPRODUKTION
D 2024 ⎜111 min ⎜DCP ⎜ Farbe
produced by Fünferfilm/ ZDF/3sat
World Sales: Plutofilm
Written & directed by Katharina Pethke
DoP: Christoph Rohrscheidt
Sound: Timo Selengia
Editor: Simon Quack (BFS)
Producer: Julia Cöllen, Karsten Krause, Frank Scheuffele
World Premiere at 74. Internationale Berliner Filmfestspiele (Forum)
Funded by MOIN Filmförderung, BKM, nordmedi
The ensemble of buildings that makes up the maternity clinic and art school in Hamburg where the director taught is the starting point for this sober interrogation of how motherhood and career can be combined based on three generations of German women. (Berlinale)
Reviews/Interviews:
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Von Gebäuden und Biografien. Da steigt er hinunter: Der nackte, männliche Genius und begrüßt alle angehenden Studierenden in der Aula der HfbK Hamburg. Das Wandgemälde »Die ewige Welle« (1918) von Willy von Beckerath bildet zusammen mit dem Fritz Schumacher Bau (1911-13) und dem Nachbarbau, dem Institut für Geburtshilfe (1911-14), das Eintrittstor für Pethkes klugen Film über Frauen in der Kunst. Anhand der Biografie ihrer Großmutter, ihrer Mutter und ihrer eigenen, sucht sie nach den Gespenstern der Vergangenheit. Alle drei haben hier studiert, alle drei haben unter dem Gemälde gesessen, aber nur Pethke macht bis heute Filme – und hat zwei Kinder. Eine sehr persönliche, dichte Analyse von Strukturen, veranschaulicht in Architektur und an Kunstwerken, die in sich auch eine Befreiung ist. (Nora Moschüring für artechock)
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ARSENAL Bonusmaterial mit Kommentar und Interview
Artikel bei MOIN
UNCANNY ME / MEIN FREMDES ICH
Katharina Pethke & Christoph Rohrscheidt ⎜D 2022 ⎜45 min ⎜DCP ⎜ colour
produced by Filmgarnitur/ ZDF/3sat
Written & directed by Katharina Pethke
Producer & DoP: Christoph Rohrscheidt
Editor: Daniela Kinateder
Commissioning Editor: Udo Bremer, ZDF/3sat
World Sales/ Distribution: Filmdelights
World Premiere at DOK Leipzig 2022
International Premiere at IDFA Amsterdam 2022
Festivals
CPH:DOX 2023
Crossing Europe 2023
DOKKA 2023
8th Beyond Borders 2023
16th Science New Wave Festival 2023
40. Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest 2023
Theme-Sensitive-Award at 16th Science New Wave Festival
Lale has been working as a model for eight years. But working on the surface increasingly exhausts her. The idea of being virtually cloned sounds tempting: She could make her own avatar work for her. Does reality even matter any more?
Lale arbeitet seit acht Jahren als Model. Doch die Arbeit an der Oberfläche erschöpft sie zunehmend. Die Idee, sich virtuell clonen zu lassen, um ihren eigenen Avatar für sich arbeiten zu lassen, klingt verlockend. Spielt Realität überhaupt noch eine Rolle?
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“There’s no judgment – the filmmaker just shows us a future that has already arrived. (…) a calm, understated yet thought provoking documentary, carefully and precisely shot to take the viewer on a personal journey with a universal scope.” Nicole Santé Business Doc Europe
“Die gruselige Schlussszene, in der sich die verschiedenen computergenerierten Versionen von Lale anschauen, wirkt wie ein Schlag in die Magengrube, gruselig und schön zugleich.” Jungle World 2022/42
„As we stand on the edge of increasing digital frontiers, Katharina Pethke’s thought-provoking film explores the mechanics and implications of creating a virtual doppelganger.“ Ben Nicholson – The Film Verdict
JEDERMANN UND ICH – Ein Porträt in 3 Kapiteln
Katharina Pethke, Philipp Hochmair ⎜A 2023 ⎜74 min ⎜DCP ⎜bw/colour
produced by Pethke/Hochmair
Kinostart: 14.04.2024
World Premiere at Diagonale 2023
Preis für Bestes Sounddesign Dokumentarfilm, Diagonale 2023
Kritik im Filmdienst
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Wie porträtiert man jemanden, bei dem man sich nie sicher sein kann, wer er eigentlich ist? Nach den Filmen JEDERMANN (2016) und JEDERMANN UND ICH (2021) ist dies der dritte, diesmal vom Protagonisten selbst initiierte Versuch, dem Schauspieler Philipp Hochmair filmisch nahezukommen. Über drei Kapitel hinweg gerät Hochmair zunehmend aus dem Fokus und die Form des Porträts selbst in den Blick eines Essays in Schwarz-Weiß.
Wie porträtiert man jemanden, bei dem man sich nie sicher sein kann, wer er eigentlich ist? Jemanden, der das Vorspielen zum Beruf gemacht hat und der in Talkshows als „Ausnahmeschauspieler“ vorgestellt wird? Jemanden wie Philipp Hochmair, der alle Rollen auf einmal spielt, wie etwa in seiner Soloinszenierung von „Jedermann“?
Nach den Filmen JEDERMANN (2016) und JEDERMANN UND ICH (2021) ist JEDERMANN UND ICH – Ein Porträt in 3 Kapiteln nun der dritte, diesmal vom Protagonisten selbst initiierte Versuch, jemandem filmisch nahezukommen, der zugleich alle und niemand ist. Wer den ersten Film kennt, weiß, dass die Annäherung an die Person Hochmairs zum Scheitern verurteilt ist. Dieses Scheitern aber wendet Pethke im neuen Film einmal mehr ins Produktive und macht es zum schwarz-weißen Hintergrund, vor dem sie ihr Material zu E-Gitarren-lastigem Sound ausbreitet: Hochmair schlafend, Hochmair essend, Fotos aus der Künstlergarderobe oder Auftritte als Jedermann treffen auf Naturaufnahmen und eine komplexe Soundcollage. Über drei Kapitel hinweg verschiebt sich der Fokus weg von der Person Hochmairs hin zu einer Untersuchung der filmischen Porträtform selbst. Während im ersten Kapitel Hochmairs Audionotizen dominieren, ist es im dritten Teil ein von Pethke eigens eingesprochenes Voice-over, in dem sie das Nähe-Distanz-Verhältnis von Filmemacherin und Protagonist in seiner Struktur zu fassen versucht. Im Zentrum immer die Dreiecksbeziehung: Hochmair – Pethke – Kamera. Letztere liefert Close-ups und verschwommene Bilder, denen man beim Fokussieren zusehen kann und die unerlässlich „Wer bist du?“ fragen. Damit kreist JEDERMANN UND ICH – Ein Porträt in 3 Kapiteln um nichts Geringeres als das Wirklichkeitsversprechen des Dokumentarischen.
Nicht erst seit der Arbeit an JEDERMANN realisiert Pethke Porträts, die dem Porträtieren selbst misstrauen. Auf die Frage hin, warum auf JEDERMANN 2021 JEDERMANN UND ICH folgte, antwortete Pethke 2021 in einem Interview: „Ich hatte nach dem ersten Film das Gefühl, ich habe noch nicht ganz verstanden, was da passiert ist, und hab dann den neuen Film angefangen. (…) Diese beiden Positionen klar zu haben – ich, die (beobachtende) Dokumentarfilmerin, er der Wechsler der Rollen und Identitäten, ich, die einen Film machen möchte, und er, der darauf angewiesen ist, angeschaut zu werden – all das ist eine total spannende Beziehungskonstellation, und ich muss daraus aus meiner Perspektive erzählen, als ein Porträt über Bande sozusagen.“
Ob nun alles geklärt ist, bleibt – zum Glück! – auch dieses Mal offen.
(Katalogtext, ek)
Regie: Katharina Pethke, Philipp Hochmair
Buch: Katharina Pethke, Philipp Hochmair
Kamera: Katharina Pethke, Eric Bossaller
Schnitt: Katharina Pethke, Philipp Hochmair, Julia Steinke
Originalton: Philipp Hochmair, Timo Selengia
Musik: Gerriet K. Sharma, Die Elektrohand Gottes
Sounddesign: Clemens Endreß
Produzent*innen: Katharina Pethke, Philipp Hochmair
JEDERMANN UND ICH / EVERYMAN AND I
Katharina Pethke ⎜D 2021 ⎜65 min ⎜DCP ⎜bw/colour
produced by Pethke/Fünferfilm
World Premiere at DOK Leipzig 2021
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Festivals
Internationale Premiere: Crossing Europe, Austria 2022
Doc Aviv, Israel 2022 – Depth of Field Competition
DokKa Karlsruhe, Germany 2022
Nonfiktionale, Germany 2022
Filmkunstwochen München, Germany 2022
Wie nah ist zu nah? Der Versuch, einen Porträtfilm über einen Schauspieler zu drehen, wird für die Filmemacherin zu einem Kampf von Nähe und Distanz und zu einem Balanceakt zwischen Fiktion und Realität.
Is it possible to get close to someone who sees their sole task in life in losing themself in the parts they play? How can a film portrait be created when every image only contributes to further fictionalization? Who is facing each other when the line between fact and fiction becomes blurred? Katharina Pethke looks back to dissect the past and her contradictory feelings for the celebrated actor Philipp Hochmair, following the lines of her own artistic and personal doubts.
The magnificent black and white images guide the eye from the surfaces to the details, whose meaning the director probes and questions in her subjective, tentative voiceover. The film preserves the rawness of unfinished reflections without getting mired in vagueness. Step by step, the honest assessment of a desire is achieved; a desire which could function only in the delicate balance between attraction and repulsion and from which Katharina Pethke frees herself by adopting a position of artistic distance. Her sometimes self-mocking commentary is supported by dramatic guitar riffs (provided by Hochmair’s band project “Die Elektrohand Gottes”) and underpinned by filmic references, all of which revolve around the making of images and the relationship between reality and imagination.
Luc-Carolin Ziemann
Link zum MDR Filmtipp:
von Stefan Petraschewsky, MDR KULTUR-Filmredakteur
„Jedermann und Ich“ – Persönliches Beziehungsporträt von zwei Künstlerpersönlichkeiten
Das erste Bild: eine Totale mit flachem Stausee. Ein Löffler stolziert hindurch und fliegt weg. War es das schon? Dieser ganze Film als Essenz, hier kurz zusammengefasst in diesem Prolog? Es handelt sich um einen Film, der in voller Länge etwas zeigen will, was vielleicht nur schwer zu zeigen ist. Etwa die Suche nach der Wahrheit in der Hingabe an die Kunst. Es ist auch ein Film über Nähe und Distanz, der eine Dreiecksbeziehung thematisiert zwischen einer Dokumentarfilmerin, einem Schauspieler und einer Kamera respektive einem Fotoapparat.
Katharina Pethke filmt in schwarzweiß. Sie ist eine Meisterin der Montage, was immer auch die Soundspur umfasst. Steht das Bild still, übernimmt der Ton die Bewegung. Pethke filmt aus der Ich-Perspektive. Dieses Ich zieht in eine neue Stadt und hat eine neue Arbeit. Irgendwann ist er – der Schauspieler – da und schläft wohl im selben Bett wie die Filmemacherin, glaubt man den Bildern. „Während ich mit meiner neuen Rolle haderte“, sagt das Ich, „wechselt er mühelos seine verschiedenen Identitäten. Konnte alles sein und jeder.“
Der Film heißt dann auch „Jedermann und ich“. Was neben jeder sein auch den „Jedermann“ bedeutet, den der Schauspieler Philipp Hochmair in Salzburg spielt. Am Ende ist es wohl ein Abschied, eine Art „Winterreise“ und ein sehr persönliches Doppelporträt über zwei Künstlerpersönlichkeiten. Eine Annäherung der besonderen Art, die immer wieder neue, großartige Bilder findet. Wahrhaft ein schöner, wirklich künstlerischer Dokumentarfilm.
JEDERMANN / EVERYMAN
Katharina Pethke ⎜D 2016 ⎜30 min ⎜S16mm ⎜s/w
Montage: Daniela Kinateder
funded by BKM and FFHSH
World Premiere at Crossing Europe 2016
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Festivals
2016 14th International Short & Independent Film Festival Dhaka, Bangladesh
2017 Rencontres Internationales Paris/Berlin
2017 4th International Motion Festival Cyprus
The actor Philipp Hochmair is working on becoming the EVERYMAN. The filmic narration revolves around the mime’s quest for identity of his diverse persona. He seems to lose self-perception, becomes desperate, then rises again – needing to be nothing and nobody to become everything and everyman?
Philipp Hochmair als Jedermann. Ein Selbstdarsteller. Draufgänger. Exhibitionist. Provokateur. Einsamer Wolf. Eine eigenwillige filmische Erzählung vom Suchen und Hinterfragen von Identität, von selbsternannten und fremdbestimmten Rollenbildern, die Handeln und Freiheit definieren. Von einem Schauspieler, der auf allen denkbaren Ebenen konstruiert und dekonstruiert (wird), dessen Selbstbild sich aufzulösen droht, und an deren Ende vielleicht genau darin seine Chance liegt: Niemand sein bedeutet, Jedermann sein zu können.
https://www.fbw-filmbewertung.com/film/jedermann_1
Philipp Hochmair ist Schauspieler. Ob für Kamera oder Bühne, ob für ein großes oder ein kleines Publikum – Hochmair ist nur dann in seinem Element, wenn er spielen kann und wenn er eine Rolle annimmt, sie ausfüllt und sie ihn ausfüllt. Im Jahr 2013 begann Hochmair, Hugo von Hoffmannsthals „Jedermann“ als Ein-Personen-Stück zu entwickeln. Die Filmemacherin Katharina Pethke begleitet Hochmair bei diesem Unternehmen. Doch anstelle von simplen Beobachtungen von Hochmairs Kunst geht sie in ihrer Dokumentation noch einen Schritt weiter. Gekonnt und kunstvoll inszeniert sie die Beobachtungen. Die Räume, die sie filmt, gestaltet sie mit besonderem Licht, arbeitet mit Montage, mit Auslassungen, zeigt den Künstler in seinem Wirkungskreis und macht so auch seine Besessenheit und Getriebenheit deutlich. Vor allem am Ende des Films, wenn Hochmairs Performance beendet ist und er in der Garderobe sitzt, wird die enge Beziehung des Darstellers zum Rezipienten deutlich. Hier schaut Hochmair in die Kamera. Er ist leer, wie ausgepumpt, er hat alles gegeben. Doch die Kamera lässt ihn nicht los, fordert ihn, beobachtet ihn weiter. Hier spürt man, wie nah sich Film und Gefilmter kommen. Und man spürt auch die Faszination, die Hochmair und sein Beruf auf den Betrachter ausüben. Genau das ist die Dokumentarfilmkunst, die Pethke und ihr Film JEDERMANN leisten. Eine spannende und künstlerisch ganz eigene Beobachtung über einen Künstler, seine Kunst und sein Wesen.
Jury-Begründung
Prädikat besonders wertvoll
Der österreichische Theaterschauspieler Philipp Hochmair – nur gelegentlich im Kino zu sehen – gilt als eine der Ausnahmeerscheinungen der deutschsprachigen Theaterlandschaft: Ein Spielwütiger, der vollkommen in seinen Rollen aufgeht und der beispielsweise Hugo von Hofmannsthals berühmten „Jedermann“ als One-Man-Show auf die Bühne bringt, in der er jede einzelne der zahlreichen Rollen selbst übernimmt. Ein Kraftakt, der seinesgleichen sucht. Katharina Pethkes dokumentarisches Essay ist der Versuch einer Annäherung an diesen Mann, der selbst angesichts der Kamera immer zu spielen scheint. Auf diese Weise entsteht ein elegantes Vexierspiel um (Schau)Spiel und Leben, Fiktion und Realität, Rolle und Selbst.
Die Impressionen, die Pethke dabei einfängt, fügen sich beinahe beiläufig zu einem schillernden Mosaik zusammen, das verschiedene Aspekte und Facetten des Ausnahme-Schauspielers vereint: Seine unglaubliche Vitalität, seine Rastlosigkeit und Unruhe, die ihn atemlos von Ort zu Ort, von Rolle zu Rolle hetzen lässt, das Unbehauste seiner Existenz, das nur ganz selten zu Ruhe oder gar zu Stillstand kommt. Und gelegentlich blitzt zwischen diesen Bildern auch eine Form der Verlorenheit durch, die Ahnung eines Mannes, der vielleicht vor lauter Rollen und Aneignungen fremder Menschen gar nicht mehr selbst weiß, wer er eigentlich wirklich ist.
Dabei ist der Film trotz seiner Nähe zu dem Schauspieler keineswegs ohne Distanz: Der für den Beruf eines Schauspielers vielleicht notwendige Narzissmus, der hier immer wieder durchscheint, seine Freimütigkeit, mit der er bekennt, dass er geradezu süchtig ist nach verschiedenen Formen von (Liebes)Beziehungen, sein ständiges Posieren und Sich-Ausstellen – all das ist nicht nur sympathisch, sondern zeichnet ein durchaus ambivalentes Bild des Mimen, ohne diesen jemals bloßstellen zu wollen.
Am Ende sehen wir Hochmair nach seinem Auftritt, er wirkt erschöpft und zum ersten Mal auch ein wenig genervt von der ständigen Anwesenheit der Kamera, die ihm in diesem Moment der Verausgabung auf den Leib rückt. Ein Blickduell, ein Lachen und dann der Wurf mit der gerade abgezogenen Perücke lassen urplötzlich einen Mensch aufscheinen, der eine ganz weiche und verletzliche Seite offenbart. Und ja – man würde durchaus gerne mehr von diesem Ausnahmekünstler in Erfahrung bringen – sofern er einen denn ließe.
Die Jury der FBW erteilte diesem stimmigen und vielschichtigen Porträt eines Schauspielers das Prädikat „besonders wertvoll“.
DAZWISCHEN ELSA / ELSA IN-BETWEEN
Katharina Pethke ⎜D 2019 ⎜30 min ⎜HD ⎜colour
produced by FILMGARNITUR for ZDF/3sat
Buch und Regie: Katharina Pethke
Produktion und Bildgestaltung: Christoph Rohrscheidt
Montage: Daniela Kinateder
Redaktion: Katya Mader, ZDF/3sat
Teil der European Collection
EnergaCamerimage 2020 Short Documentary Competition
DOK.fest München 2020 DOK.education Programm
Nominiert für den Grimme Preis 2020
Lobende Erwähnung Große Klappe Preis Doxs! Duisburg 2019
„Uns hat besonders berührt, wie empathisch der Film das Gefühl des Verloren-Seins seiner Protagonistin den Zuschauer*innen vermittelt.“
Gewinner des Stipendiums der doku.Klasse 2018 (Doxs!, FSK & Grimme Institut)
Elsa is 20 and graduated from high school last summer. She spends her days sleeping. Reading. Thinking. Everyone else has made up their minds: Voluntary social year, world trip, studies. Elsa simply can’t do it.
Anything but being confronted with the
fact that the future is a wide field – undescribed and directionless. Between „luxury“ and a real problem, her attitude to her own situation changes. Completely free and unbound, easy and carefree and infinitely burdened by the serious decision: Who do I want to be? Who will I be? A film about this moment of not-yet-being and the pressure to make a decision.
Ein Jahr nach dem Abitur weiß Elsa (21) noch immer nicht, wer oder was sie sein soll. Ihr Freund winkt mit der großen Freiheit im Ausland, die Eltern erwarten ein Studium. Doch was will Elsa?
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Elsa ist unentschlossen und überfordert, es gibt so viele Optionen. In der Zwischenzeit muss sie babysitten und auch noch die Wohnung renovieren, die ihr Freund vollkommen chaotisch hinterlassen hat. Der Druck wird immer größer.
Alle ihre Freunde scheinen sich schon entschieden zu haben: Freiwilliges soziales Jahr, Weltreise, Studium … Elsa kriegt das einfach nicht hin. Mit ihrem Freund führt Elsa eine on/off Beziehung. Timon ist Koch und arbeitet seit seinem sechzehnten Lebensjahr täglich 16 Stunden. Jetzt hat er gekündigt und ist abgehauen, und Elsa soll nachkommen. Aber vorher muss sie noch die gemeinsame Wohnung in Hamburg auflösen. Währenddessen organisiert Elsas Mutter einen Termin zum Berufscoaching. Doch Elsa verbringt ihre Tage lieber mit Schlafen, Lesen, Nachdenken und jobbt als Babysitterin. Elsa übt den passiven Widerstand gegen die Anforderungen von außen – auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Weg.
LOUISA
Katharina Pethke ⎜D 2011 ⎜62 min ⎜16mm ⎜colour
Montage: Daniela Kinateder
produced by KHM Koeln
funded by Film- und Medienstiftung NRW
Im Verleih bei Realfiction + Dokomotive
DVD kaufen auf Amazon
“Ist Hören wirklich besser?” auf Deutschlandfunk Kultur vom 06.03.2022
VOD in Frankreich
Louisa ist 23 und kann und will sich endgültig nichts mehr vormachen: Sie hört nichts. Gar nichts. Ihr ganzes Leben hat sie mit aller Kraft versucht, so zu sein wie alle anderen. Kommunikation war ein ungerechter Kampf des Lippenlesens – begleitet von einem ständigen Gefühl des Versagens. Damit ist es jetzt vorbei.
Louisa beginnt, die Gebärdensprache zu lernen, entscheidet sich gegen ein Hör-Implantat und zieht in ihre erste eigene Wohnung. Und dass sie trotz alledem HipHop liebt und Texte schreibt, soll für die anderen ein Widerspruch sein, doch nicht für sie.
Preise
Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig 2011
Goldene Lola beim Deutschen Kurzfilmpreis 2011 (Sonderpreis für einen Film zwischen 30 – 78min)
Dokumentarfilmpreis bei FILMZ Mainz 2011
Prädikat Besonders Wertvoll der Filmbewertungsstelle Wiesbaden
Festivals
Internationales Leipziger Festival für Dokumentarund Animationsfilm 2011
FILMZ Mainz 2011
Stranger than Fiction 2012
Crossing Europe Linz 2012
Dokfilmwoche Hamburg 2012
Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern 2012
Filmwochenende Würzburg 2012
New Talents Biennale Köln 2012
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„Louisa ist bereits Anfang 20, als sie sich entscheidet, als Gehörlose die Gebärdensprache zu lernen und sich von der Welt der Hörenden, in der sie aufwuchs, zu verabschieden. Katharina Pethke dokumentiert in ihrem Abschlussfilm das Bild einer mutigen jungen Frau auf dem Weg in die Emanzipation. Dass es sich bei der Portraitierten um ihre Schwester handelt, macht den Film nur umso persönlicher. Auf ihrem Weg zwischen der Anpassung an die hörende Welt und einer autonomen Community von Gehörlosen begleitet sie Louisa bei ihrem Prozess der Selbstwerdung und der Erkenntnis, dass die zwei Welten, zu denen sie sich zugehörig fühlt, nicht zusammen passen. Interessanterweise sind ganze Passagen des Films der Musik gewidmet, ob das nun Louisas erste Töne auf einer Klarinette sind oder auch das gemeinsame Erarbeiten eines Hip-Hop-Textes mit ihren Freunden. Pethke zeichnet ein sehr intimes, aber doch immer respektvolles Bild ihrer Schwester. Eine ungewöhnliche Coming-of-age-Geschichte mit ausgefeilter Bildgestaltung und feinfühligem Dokumentarstil.“ (FBW Text zur Vergabe des Prädikats ‚besonders wertvoll‘)
„Wer nicht hören kann, lebt in einer völlig anderen Welt. Diese Erfahrung vermittelt der Dokumentarfilm von Katharina Pethke beeindruckend, indem er das Porträt der 23-jährigen Louisa zeichnet. Bisher hatte ihr Leben darin bestanden, sich den Hörenden anzupassen. Sie lernte das Lippenlesen und sogar das Sprechen – und kam mit diesen Techniken, die ihre Defizite ausgleichen sollen, auch erstaunlich weit. Aber nun stößt sie an die Grenzen dieser Erziehung. Ihr Psychologiestudium musste sie abbrechen und sie ist zunehmend unzufrieden mit ihrer Situation. Deshalb wendet sie sich im Laufe des Films immer mehr anderen Gehörlosen zu, die als Gruppe Rechte wie die Untertitelung aller Sendungen des öffentlich rechtlichen Fernsehens einfordern und autonom in einer alternativen Kultur ohne Töne leben. Dass dazu auch die Musik als Ausdrucksmittel gehört, ist eine der vielen Überraschungen des Films, in dem man sehr viel darüber erfährt, wie das Leben einer jungen Gehörlosen in unserer Gesellschaft beschaffen ist. Louisa kann zugleich sehr reflektiert und leidenschaftlich ihre Situation kommunizieren, und für einen Dokumentarfilm ist solch eine starke und präsente Protagonistin ein Glücksfall. Die Filmemacherin ist Louisas Schwester und man spürt diese Vertrautheit im Umgang der Porträtierten mit der Kamera, die immer ganz selbstverständlich genommen wird.
Ungewöhnlich ist, dass ein besonders wichtiges und intimes Gespräch, von dem es offenbar nur die Tonspur gibt, notdürftig bebildert mit unscharfen Aufnahmen einer nächtlichen Autofahrt, im Film verwandt wurde. Auf die Unterschiede in der Wahrnehmung von Hörenden und Nichthörenden machen auch die konsequent eingesetzten Untertitel deutlich. Nur wenn in Gebärdensprache kommuniziert wird, fehlen sie und so werden in zumindest einer Sequenz die Rollen einmal vertauscht und die Nichthörenden verstehen ein Gespräch besser als die Hörenden.
Louisas tief greifende Entscheidung gegen ein Hörimplantat und für eine Zuwendung zur Kultur der Gehörlosen, wozu die Konzentrierung auf die Gebärdensprache gehört, durch die sich ihr soziales Umfeld in der Zukunft verändern wird, wird als ein Wendepunkt in ihrem Leben dargestellt. Der Film fängt die verschiedenen Aspekte ihres Lebens (vom Ausstellen des Behindertenausweises auf der Behörde bis zu Auseinandersetzungen mit den Eltern) so präzise mit der Kamera ein, dass man die verschiedenen Phasen von Louisas Ablösungsprozesses gut nachvollziehen kann und zunehmend ihre Stärke und Konsequenz bewundert.“ (Begründung der Jury zur Vergabe des Prädikats ‚besonders wertvoll‘)
„‚Louisa‘ erzählt die überraschende Geschichte einer sensuellen Emanzipation. Die gehörlose Protagonistin wird nicht in ihrem alltäglichen Konflikt mit den Unbilden einer Behinderung gezeigt, sondern in ihrem Kampf um die Selbstbestimmung ihrer Sinne. Die Filmemacherin Katharina Pethke hat für diesen Inhalt visuell und klanglich, aber auch emotional eine souveräne Form gefunden. Der Film trifft den richtigen Ton – für Augen, Ohren, Hirn und Herz.“ (Begründung der Jury zur Vergabe der Goldenen Taube im Deutschen Wettbewerb von DOK Leipzig 2011)
IN DIR MUSS BRENNEN / BURNING WITHIN
Katharina Pethke ⎜D 2009 ⎜64 min ⎜HD ⎜colour
produced by 2Pilots Filmproduction, commissioned by ZDF/3sat
DOP: Niels Bolbrinker
commissioning editor: Katya Mader
Winner of Mein Leben in Sicherheit, ZDF/3sat & DOK Leipzig 2008
Festivals
DOK Leipzig 2009
dokumentarfilmwoche Hamburg 2010
Crossing Europe Linz 2010
FID Marseille 2010
Kongress Work in Progress 2013
Ever frequently, irritations, anxiety disorders, burn-out, depressions, and other psychological illnesses have become a reason for employees to obtain a sick certificate. How are 24/7 availability, multitasking, or the abolition of regular working hours linked to this phenomenon? . MUST BURN WITHIN draws a picture of the globalisation of work and the insecurity caused by it.
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Irritationen, Angststörungen, Burn-out, Depressionen und andere psychische Krankheiten sind immer häufiger Grund für Krankschreibungen. Wie hängen permanente Ereichbarkeit und Multitasking mit diesem Phänomen zusammen?
Die modernen Gesellschaften sind von einem wachsenden Widerspruch geprägt. Mit Begriffen wie Freiheit und Flexibilität wird ein Arbeits- und Privatleben beworben, das Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung verheißt. Gleichzeitig registrieren Ärzte, Krankenkassen und auch Arbeitgeber eine grundlegende psychische Verunsicherung: Immer mehr Menschen fühlen sich gestresst und überfordert, leiden unter Depressionen, Angstzuständen und Burnout-Syndromen. In ihrem Diplomfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln entwirft Katharina Pethke ein Bild von der Entgrenzung der Arbeit und den Unsicherheiten, die diese hervorruft. „In Dir muss brennen“ zeigt Situationen, in denen Menschen Hilfestellung suchen: Seminare und Coachings, in denen Lehrer und Trainer die Führung zur Selbst-Führung übernommen haben. Bereits in ihrem letzten Film „In Liebe – Britta Schmidt“, der sich durch große Präzision und formale Entschiedenheit bei gleichzeitiger menschlicher Tiefe auszeichnet, hat Katharina Pethke ihr Talent für den filmischen Essay bewiesen. Mit „In Dir muss brennen“ führt sie sowohl formal als auch inhaltlich ihre Auseinandersetzung mit Ursachen und Wirkungen psychischer Instabilität weiter.
Publikationen über IN DIR MUSS BRENNEN:
Text von Annie Ring:
https://discovery.ucl.ac.uk/id/eprint/10067403/3/Ring%20Annie%20Ring_Zwei%20Techniken.pdf
Zwei Techniken der Zukunftssicherung. Komplizität und Souveränität in den Dokumentarfilmen WORK HARD PLAY HARD (Carmen Losmann, 2011) und IN DIR MUSS BRENNEN (Katharina Pethke, 2009) (Link: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-3741-0/zukunftssicherung/)
BÜTTNER, Christoph, 2018. „In dir muss brennen!“ : Self/Change-Management in Arbeitswelt und Dokumentarfilm. In: BALINT, Iuditha, ed. and others. Opus und Labor : Arbeit in autobiographischen und biographischen Erzählungen. klartext:Essen, pp. 191-212. ISBN 978-3-8375-1562-6
„Êtres sociaux, nous sommes en perpétuelle construction, en permanente représentation. Ce qui pourrait être un constat banal prend toute son ampleur dans le monde du travail en pleine globalisation. Désormais, les conditions de notre survie professionnelle passent par la maîtrise de notre image. Maîtrise des émotions, des gestuelles, des discours, des rôles et dépression, burn out, anxiété : quels liens ? En un montage où rien n’est jamais donné d’emblée, Katharina Pethke brouille des pistes déjà faussées, entre jeu de rôle, exercice ou situation réelle. D’un hypothétique soi à son image, de l’espace intime à l’image publique, les frontières s’estompent, les rôles deviennent indistincts.“ (Nicolas Féodoroff, FIDMarseille 2010)
IN LIEBE – BRITTA SCHMIDT / WITH LOVE – BRITTA SCHMIDT
Katharina Pethke ⎜D 2007 ⎜50 min ⎜DigiBeta ⎜colour
produced by KHM Koeln
Uraufführung: Duisburger Filmwoche 2007
Wenn Heimat tatsächlich Utopie ist und die Abwesenheit unserer Freundschaft nicht sichtbar – was sind dann die Orte und Bilder, die bleiben? Sie hatte geschrieben: ‚Manchmal denk ich, Du bist wie Heimat für mich.’ Fünf Jahre war das her und diese Fotos von ihr hingen an meiner Wand. Eigentlich wollte ich nur an einen Ort, den ich vor langer Zeit verlassen hatte. Was daraus wurde, ist die stationsreiche Suche nach Spuren von ihr – einer Erklärung.
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Diskussionsprotokoll Duisburger Filmwoche 2007
Moderation: Gudrun Sommer
Der Hundertmeistersaal ist gut gefüllt, als Gudrun Sommer die Regisseurin nach der Entstehungsgeschichte ihres Films befragt. Ausgangspunkt seien „diese Fotos“ gewesen, von ihrer Freundin Britta, die, vier Jahre nach dem Tod, an der Wand hingen, die präsent waren. Katharina Pethke beschreibt eine doppelte Abwesenheit ihrer Freundin. Doppelt, weil sie die Abwesenheit bereits vor deren Tod empfand. Die intensiven Momente der Freundschaft standen dem fragmentarischen Charakter ihrer Beziehung gegenüber. Ihr Film und damit auch Pethkes Reise (USA, Frankreich, Spanien, Deutschland) waren Versuche, die Lücken, das Unerklärliche an der Beziehung der Beiden zu füllen.
Sommer möchte wissen, ob Jonas Mekas, mit dem Pethke betrunken durch New York zieht („Eine Art Hommage“) mit seiner Filmtheorie eine Schlüsselposition einnimmt. Zwar beschreibt Pethke die Art Mekas’ als „tolles, offenes und enthusiastisches Filmemachen.“ Gleichzeitig verortet sie seine Konzepte aber in den 70er Jahren. Dem gegenüber stellt sie den Zwang zur Beweglichkeit der heutigen Zeit. Ein internationaler Lebenslauf voller Praktika und Mobilitätsbeweisen sei heutzutage quasi Pflicht, um bestehen zu können. Bestes Beispiel hierfür sei das deutsche Mädchen in der Madrider Wohngemeinschaft. Diese stellt der Filmemacherin Brittas Wohnung auf Englisch vor. Inhaltlich sei lange unklar gewesen, welche Richtung der Film nehmen werde, formal stand die zentrale Frage fest: „Was ist, wenn man Zeit in einen Rahmen legt?“ Die Regisseurin suchte die Antwort in Transiträumen und Nicht-Orten, entwickelte eine bildliche Choreographie, eine neue Verortung und wollte so den Rahmen vorbereiten, für die Dinge, die passieren würden.
Gudrun Sommer leitet zur grundsätzlichen Perspektive des Films über, der Ich-Erzählerin. Vom autobiographischen bis hin zum literarischen Text würde eine weite Spanne belegt. Pethke begründet dies damit, dass es der einzige Weg gewesen sei, ihren Film zu erzählen. Über andere zu erzählen sei immer leichter als über sich selber. Hierbei handele es sich aber ganz klar um ihre Geschichte, ihre Erinnerungsarbeit und damit ihre Fiktion. So erkläre sich auch die literarische Konstruktion des Off-Textes. Katharina Pethke stellt fest, dass ihr Film ohne Text ja schlicht eine Reihe von Bildern wäre, „von denen man dann nicht weiss, was sie sollen.“ Die Reihenfolge, die Linearität der Bilder gäbe es nicht, daher würde ein solcher literarischer Lineartext die Bilder, Orte und Assoziationen „verkleistern.“
Gudrun Sommer führt ein Beispiel für das besondere Bild – Text Verhältnis an. Der Text spricht von einer gemeinsamen Mutprobe der Mädchen, einem Sprung von einer Brücke ins Wasser. Tatsächlich sehen wir ein fremdes Kind, das ins Wasser springt. Ein Diskutant stellt fest, dass die Sequenz der Unruhen in Paris vom Film losgelöst wirkt und überrascht. Die Regisseurin bestätigt, dass dieser Moment nicht mehr nur persönlich war, sondern selbstverständlich politisch einzuordnen sei. Grund für die Unruhen sei eine allgemeine Ortlosigkeit und damit auch ein Thema des Films.
Die Regisseurin erzählt von ihrem eigenen Umgang mit der Jetzt-Zeit. Das Leben sei oft eine Art Aufsammeln, ein „Durchrauschen“, „kein Verbinden, aber irgendwie doch“. Letztendlich frage man sich, was bliebe wirklich vom Erlebten übrig. Der Sohn von Britta Schmidts amerikanischer Gastfamilie erinnere sich beispielsweise auf Anhieb nur an den „funny accent“ des Mädchens und ist damit exemplarisch für Pethkes Thema. Ein Diskutant möchte wissen, wie es zur Entscheidung kam, durch die späte Information über die Todesart eine dramaturgische Spannung aufzubauen. Warum fiel die Entscheidung nicht auf eine sachlichere Variante, etwa eine Schrifttafel zu Beginn?
Die Regisseurin verweist ein weiteres Mal auf die von ihr empfundene „doppelte Abwesenheit“ ihrer Freundin. Zentral sei nicht etwa die Entwicklung von Spannung, sondern der Augenblick des Ansehens, ausgehend von den Fotos von Britta.
Fortsetzung: https://www.protokult.de/prot/IN%20LIEBE,%20BRITTA%20SCHMIDT%20-%20Katharina%20Pethke%20-%202007.pdf
Protokoll: Sven Ilgner
ANOPHTALMUS
Katharina Pethke ⎜D 2006 ⎜7 min ⎜35mm ⎜colour
produced by KHM Koeln
DOP: Christoph Kube
Im Verleih bei arsenal experimental Berlin (Freunde der deutschen Kinemathek)
Uraufführung: Kasseler Dokumentar- und Videofest 2005
Preise
Prädikat besonders wertvoll,
Lobende Erwähnung der Jury bei Interfilm 2006
Festivals
2006: Festival des Court Métrages Clermont-Ferrand, German Film Festival Australia, Rencontres Audiovisuelles Lille, Exground Filmfestival Wiesbaden, Interfilm International Short Film Festival Berlin, Stranger than Fiction Köln, Festival des Curtas Metragens de Vila do Conde, Message to Man St. Petersburg, Sion Sommerkino Köln, Work in Progress Berlin, Contravision Berlin, Look and Roll Schweiz, German Film Festival Paris, Beirut International Documentary Film Festival
2007: AmbulArt Ecuador, Kolumbien, Sehsüchte Potsdam, East End Film Fest London, Kunstfilmbiennale Ludwigsburg, Signes de Nuit Paris, Osnabrück Film Fest, Daegu, International Short Film Festival, CineMaiubit Rumänien
2008: Greifswalder Kurzfilmnacht, Asiana International Short Film Festival
2009: Independent Days Karlsruhe, Norwegian Short Film Festival Grimstad
Ausstellungen
2005: Multiprises2, Cité Internationale des Arts Paris, 02.-10.12.2005
2006: Art Cologne, Köln, 01.-05.11.2006
2006: Phaenomenale, Kunstverein Wolfsburg, 25.11.2006-28.02.2007
2007: Neue Konzepte, Bonner Kunstverein, 19.08.-06.10.2007
2008: wide angels spread their wings and…. Galerie Stedefreund, Berlin, 16.02.2008
2010: Von dritten Räumen, Hamburger Kunsthaus, 24.03.-14.04.2010
2010: 5×3, Kunstraum Düsseldorf mit E. Hock und M. Wollgast, 08.10.-17.10.2010
2015: Videonale, Kunstmuseum Bonn
2019: each other, Art Studio Hamburg
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„Augenlos bedeutet dieses Fremdwort. Der Film beginnt ganz elementar und zeigt streng und klar in farbig-schönen Bildern, wie etwas Sichtbares entsteht. In Feuer getauchtes Glas wird in perfekter Handwerksarbeit zu einem Auge, zu einer Sehprothese. Der scheinbar einfache Film hat eine große Tiefe, seine stilistische Reinheit macht ihn zu einem filmischen Kunstwerk. Den Zuschauer erwartet zudem ein Schnitt, der an den Schock von Buñuels „Der andalusische Hund“ erinnert.“ (FBW Text zur Begründung der Vergabe des Prädikats ‚besonders wertvoll‘)
„Der Film beginnt ganz elementar mit einem in Feuer getauchten Objekt, das zusehends an Form gewinnt und vor unseren Augen allmählich zu einem gläsernen Auge wird. Bis zum Schluss bleibt die Kamera ganz nah an diesem Herstellungsprozess, wobei das Werkstück des Glasbläsers einem Auge immer ähnlicher wird und auf eine irritierende Art und Weise langsam beginnt, lebendig zu wirken.
Die Schlusseinstellung vom Mann, der die Prothese dann in seine leere Augenhöhle einsetzt, erzeugt einen Schock, der gleich zwei Jurymitglieder an die berühmte Szene vom durchschnittenen Augen aus Buñuels „Der andalusische Hund“ erinnerte.
Mit seiner radikalen Fokussierung auf die Herstellung dieses dem Zuschauer zuerst gänzlich fremden Objekts zwingt der Film zum genauen Hinsehen. So wird der Prozess des Sehens selber ins Zentrum gerückt, und schließlich ist die Auflösung des Bildrätsels ein Auge, das zwar nicht selber sehen kann, aber die Illusion eines gesunden, also sehenden Auges, vermittelt.
Die scheinbare Einfachheit dieses auch ästhetisch sehr reizvollen Films ist trügerisch. „Anophtalmus“ hat eine stilistische Reinheit und philosophische Tiefe, die den Film zu einem filmischen Kunstwerk macht.“ (Begründung der Jury zur Vergabe des Prädikats ‚besonders wertvoll‘)
Katharina Pethke studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Visuelle Kommunikation in Hamburg, bevor sie an die Kunsthochschule für Medien in Köln wechselte und dort mit Auszeichnung abschloss. Ihre Filme In dir muss brennen (2009), Louisa (2011) und Jedermann (2016) sowie ihre Projektvorhaben erlangten zahlreiche Preise, Auszeichnungen, Artist-in-Residencies und Stipendien (u.a. die Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig 2011 und die Goldene Lola beim Deutschen Kurzfilmpreis 2011 für Louisa, sowie dreifache Auszeichnung mit dem Prädikat besonders wertvoll der FBW für Anophtalmus, Louisa und Jedermann). Von 2012 bis 2019 war Katharina Pethke Professorin für Grundlagen im Bereich Film an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Der für ZDF/3sat produzierte Film Dazwischen Elsa (2019) wurde für den Grimme-Preis 2020 nominiert. JEDERMANN UND ICH (2021) hatte Weltpremiere bei DOK Leipzig 2021 im Deutschen Wettbewerb und UNCANNY ME (2022) wurde als Internationale Premiere bei IDFA 2022 (Luminous Section) gezeigt. Pethkes neuester Film REPRODUKTION feierte seine Weltpremiere bei den 74. Internationalen Filmfestspielen Berlin (Forum).
Katharina Pethke studied German language and literature, art history and visual communication in Hamburg before moving to the Academy of Media Arts in Cologne, where she graduated with distinction. Her films In dir muss brennen (2009), Louisa (2011) and Jedermann (2016), as well as her project projects, have won numerous prizes, awards, artist-in-residencies and grants (including the Golden Dove in the German Competition at DOK Leipzig 2011 and the Golden Lola at the German Short Film Award 2011 for Louisa, as well as three times being awarded the FBW’s rating of especially valuable for Anophtalmus, Louisa and Jedermann). Katharina Pethke was professor at the Hamburg University of Fine Arts from 2012 until 2019. Her film Dazwischen Elsa (2019), produced for ZDF/3sat, was nominated for the Grimme Award 2020. JEDERMANN UND ICH (2021) had its world premiere at DOK Leipzig 2021 in the German Competition and UNCANNY ME (2022) was shown as an international premiere at IDFA 2022 (Luminous Section). Pethke’s latest film REPRODUKTION celebrated its world premiere at the 74th Berlin International Film Festival (Forum).
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teaching
– Professur für Grundlagen im Bereich Film an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg / Full time professorship (W2) at Academy of Arts Hamburg (filmmaking) 2012-2019
– Geisteswissenschaftliches Studienkolleg der Studienstiftung des deutschen Volkes 2015-2017: Practise-based theory of documentary film (in collaboration with Prof. Dr. Britta Hartmann, Univ. Bonn)
– Mentor at the Short Film Station for Berlinale Talents at Berlinale 02/2019
Flensburger Kurzfilmfestival 2012
Dokfilmwoche Hamburg 2013
Crossing Europe Linz 2016
Filmfest Hamburg 2016
Jury member for Studienstiftung des deutschen Volkes (Academic foundation for the german people), section „design/film“ 2013 + 2018
Founder and Member of the Analogfilmwerke e.V. Hamburg since 2016
researching
PhD candidate at Filmuniversity Potsdam-Babelsberg KONRAD WOLF since 2018/19 -> project-link
Advisors: Prof. Dr. Ursula von Keitz, Prof. Angelina Maccerone, Prof. Dr. Britta Hartmann
Auszeichnungen (Auswahl)
2024: Parents In Arts Residency der Behörde für Kultur und Medien Hamburg (mit Christoph Rohrscheidt)
2023: Theme-Sensitive Award für UNCANNY ME, 16th Science NEW WAVE FESTIVAL 2023
2023: Preis für Bestes Sounddesign (Dokumentarfilm) für JEDERMANN UND ICH – Ein Portrait in 3 Kapiteln, Diagonale 2023
2021: Stipendiatin der doku.Klasse (Doxs!, FSK, Grimme Institut)
2020: Nominierung zum Grimme-Preis 2020 mit dem Film Dazwischen Elsa
2019: Lobende Erwähnung beim Doxs! Kinder- und Jugendfilmfestival Duisburg für den Film Dazwischen Elsa
2018: Stipendiatin der doku.Klasse (Doxs!, FSK, Grimme Institut)
2015: Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden für den Film Jedermann
2012: Research Grant des Kulturministeriums NRW und des Goethe-Instituts Trivandrum, Indien
2011: Auslandsstipendium der Kunststiftung NRW, USA
2011: Bester Film für Louisa bei FILMZ Mainz
2011: Deutscher Kurzfilmpreis, Sonderpreis für einen Film mit einer Länge zwischen 30 und 78 Minuten für den Film Louisa
2011: Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb bei DOK Leipzig für den Film Louisa
2011: Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler im Bereich Film
2011: Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden für den Film Louisa
2010: Förderpreis des Büros für Gleichstellung an der Kunsthochschule für Medien Köln
2008: Gewinnerin der ZDF/3sat- und DOK Leipzig-Ausschreibung „Mein Leben in Sicherheit“ für den Film In Dir muss brennen
2007: Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes
2007: Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden für den Film Anophtalmus
2005: Cité Internationale de Paris: Atelierstipendium des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung NRW für sechs Monate
Paneldiskussion DOK Leipzig 2021 „Elefant an der Wand“
Die Referenz erweisen doxs! Gespräch über die Wirklichkeit im Dokumentarfilm mit Eva Königshofen
Teilnahme am Buchprojekt „Sterben üben“ von Anna Gohmert
Beitrag zum Buchprojekt “Mutterschaft und Wissenschaft in der Pandemie”
“Mothers Warriors Poets” Kunstverein Wagenhalle Stuttgart, September 2021
“After Crossing The River”, Kunstverein Wilhelmshöhe, kuratiert von Marcel Odenbach, Mai 2022
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Titelbild by Vesko Gösel, Portraitfoto K.Pethke by Eibe Maleen Krebs